Vertretungsbefugnis des – durch einen Gesellschafter entsandten ‑Geschäftsführers
OGH 6 Ob 22/21kGemäß § 18 Abs 1 GmbHG wird die GmbH durch die Geschäftsführer vertreten. In § 18 Abs 2 GmbHG ist eine Zweifelsregel normiert. Zu Willenserklärungen der Gesellschaft bedarf es der Mitwirkung sämtlicher Geschäftsführer, wenn im Gesellschaftsvertrag nicht etwas anderes...
Pflichtteilsminderung aufgrund fehlenden Kontakts während eines längeren Zeitraums
2Ob83/21a OGHGemäß §776 Abs 1 ABGB kann der Pflichtteil eines Pflichtteilsberechtigten auf die Hälfte gemindert werden, wenn der Verstorbene und der Pflichtteilsberechtigte zu keiner Zeit beziehungsweise über einem längeren Zeitraum nicht in einem Naheverhältnis standen, wie es...
Erbunwürdigkeit auch bei Beeinträchtigung der gesetzlichen Erbfolge
OGH 2Ob174/20gDamit man in Österreich erben kann muss man gem. § 538 ABGB rechtsfähig und erbwürdig sein. Die Erbwürdigkeit verliert man unter anderem, wenn man gem. § 540 ABGB die Verwirklichung des wahren letzten Willens des Verstorbenen vereitelt hat.In der vorliegenden...
Zur Wirkung eines Europäisches Nachlasszeugnisses
OGH 8Ob89/21bMit der EU-Erbrechtsverordnung wurde das europäische Nachlasszeugnis eingeführt. Dieses hat gem. Art. 63 EuErbVO den Zweck, bestimmte Rechtsstellung bzw. Rechte, vom am Nachlassverfahren beteiligte Personen, zu beurkunden.In der Entscheidung des OGH zur Zahl 8Ob89/21b...
Formgültigkeit des eigenhändigen Testaments
OGH 2 Ob 112/21s§ 578 ABGB normiert die eigenhändige letztwillige Verfügung. Dieser Paragraph besagt, dass derjenige der schriftlich und ohne Zeugen testieren will die Verfügung eigenhändig schreiben und eigenhändig unterschreiben muss.Der OGH beschäftige sich in der...
Zur Notariatsaktpflicht bei Abtretung von GmbH-Anteilen
OGH 6 Ob 59/20zGemäß § 76 Abs. 2 GmbHG braucht es für die Übertragung von Geschäftsanteilen einer GmbH eines Notariatsaktes. In diesem Fall bedarf es sowohl für das Verpflichtungs- als auch für das Verfügungsgeschäft eines Notariatsaktes. Das wurde durch den OGH in der Entscheidung 6 Ob...
Relative Unfähigkeit von Testamentszeugen – teilweise Wirksamkeit von letztwilligen Verfügungen trotz Unfähigkeit von Testamentszeugen
2 Ob 84/20xEin Erbe oder Vermächtnisnehmer, oder eine diesem nahestehende Person, ist gem. § 588 Abs. 1 ABGB für die ihm in der letztwilligen Verfügung zugedachte Zuwendung kein fähiger Zeuge.Die Zeugnisunfähigkeit des Erben und des Vermächtnisnehmers (bzw. ihm nahestehenden...
Beitragspflicht der Vermächtnisnehmer zum Pflichtteil
2 Ob 189/20pIm Zusammenhang mit Vermächtnissen gilt folgende Reihenfolge der Befriedigung von Gläubigern einer Verlassenschaft: Zuerst werden sonstige Verlassenschaftsgläubiger (der Vermächtnisnehmer ist selbst auch ein Gläubiger) befriedigt, dann die Pflichtteils- und...
Verjährung des Pflichtteilsanspruchs: Ablaufhemmung während des Verfahrens über das Erbrecht
2 2 Ob 35/21tGemäß § 1487a ABGB, welcher mit dem ErbRÄG 2015 eingeführt wurde, verjähren Pflichtteilsansprüche innerhalb von drei Jahren ab Kenntnis der anspruchsbegründenden Tatsachen (subjektive Frist), jedenfalls aber innerhalb von dreißig Jahren ab dem Tod des Verstorbenen...
Formerfordernisse letztwilliger Verfügungen: ein Schritt zurück, zwei Schritte vorwärts?
2 Ob 124/20d
Mit Veröffentlichung der Entscheidung 2 Ob 218/19a ging ein Raunen durch die Notariatskanzleien Österreichs. Der OGH sprach in dieser Entscheidung – zwar nicht zum ersten Mal – jedoch mit aller Nachdrücklichkeit über die Formerfordernisse letztwilliger Verfügungen ab,...